„Oh, Papageien“ rufe ich beigeistert und wild mit den Händen in der Luft fuchtelnd. „Oh, Papageien“ ertönt die monotone Stimme neben mir wenige Augenblicke später… und ein weiteres monoton-ironisches „oh Papageien“ ein paar Minuten später wieder. Immer wieder. Denn wo wir auf anderen karibischen Inseln noch auf Berge und durch den Urwald gekraxelt sind, um …
Eine kleine Drehung an Otto, unserem Windpiloten und schon fällt der Wind von der linken Seite ins Segel, der Bug dreht sich, ich mache die Schot auf der Backbordseite los und Heiko zieht das Segel auf der anderen Seite dicht und kurbelt an der Winsch, bis es in der richtigen Stellung steht. Fertig. Eine Halse …
Grenada Januar 2025 Angestrengtes Keuchen, Flüche und andere unkontrollierte Laute kommen aus meiner Kehle. Ich hänge kopfüber im Motorraum, ein Bein auf dem Boden, eins festgeklemmt unterm Tisch, der Oberkörper in ein kleines Loch gezwängt. Der Schraubenschlüssel rutscht in den russverschmierten Händen. Der Schweiß läuft und tropft mir brennend in die Augen. Draußen im Cockpit …
Es ist windstill. Windstille am Ankerplatz bedeutet tatsächlich Stille. Mit dem Wegfall des Windes verschwindet auch das Grundrauschen aller anderen Geräusche, die man sonst immer hört, ohne sie wirklich zu registrieren. Das Pfeifen des Windes am Boot. Das Schlagen von wehenden Dingen an all den Booten ringsum. Das Rauschen der Blätter an Land. Das Gluckern …
Der tägliche Regenschauer ergießt sich gerade über Hannover, es sind keine 20 Grad. Sommer in Deutschland. Ich sitze zu Hause, schau dem Regenprasseln zu während meine Gedanken ganz weit weg sind. Das Handy in der Hand beamt mich in eine andere Welt. Eine Welt, die sich ebenso nach zu Hause anfühlt und die gerade mehr …
„Klong, klong, klong“ schallt von den Hügeln um die Bucht das dumpfe Echo wieder. Mit jedem Hammerschlag auf die Schienen am Großbaum bewegt sich das Segel ein paar Millimeter weiter in der Nut bis wir es am Ende herausziehen können. Die Sonne brennt inzwischen und neben Möwengeschrei, zerschneidet nur unser unrhythmisches hämmern die ruhige Inselidylle. …
Wir fahren auf die Insel zu, die vor 9 Monaten unser zweiter Anlaufpunkt nach der Atlantiküberquerung war. Schon von weitem sehen wir tausende, in den Himmel ragende, weiße Masten. Damals, als wir aus Barbados kamen, hat uns diese schier endlose Zahl an weißen Punkten schon von weitem umgehauen. Jetzt sind sicher dreimal so viele Boote …
Die Sonne brennt, wie immer, vom Himmel. Wir stehen bereits seit einer Stunde auf einem Parkplatz mit Dutzenden schwitzenden Menschen, alle vollbepackt mit schwarzen Tüten voller Weihnachts- und Markteinkäufe, es läuft Reggae Musik aus irgendeinem Lautsprecher. Ein paar Leute verkaufen zu Eisklötzen gefrorene Säfte aus Kühlboxen, sowie Snacks und diversen Kleinkram. Im Minutentakt kommt irgendein …
„Ein Holzkranz mit ein paar Tannenzweigen. Dazu eine Christkugel und eine kleine brennende Kerze auf dem Salontisch. Weiße Flocken tanzen daneben in einer Weihnachtsmann-Schneekugel und ein Räuchermännchen verbreitet Weihnachtsduft. Die passende Stimmung für den Teller mit Stollen und Lebkuchen, der vor uns steht. Nur auf Glühwein hat keiner Lust bei 24 Grad Außentemperatur. Aber ein …
Ich gleite geräuschlos über die spiegelglatte See. Unter mir sehe ich glasklar den Meeresboden, obwohl er zwanzig Meter tief unter mir liegt. Eine Bergkette mit Tälern aus Sand, Steinen aus Koralle und Bäumen die in der Strömung schwingen. Ein Fischschwarm zieht unter meinem Brett entlang und ich erschrecke mich ein bisschen als ein größerer Fisch …