Wüste – Desierto – nicht von dieser Welt

Ich war ein paar Tage in der Wüste. In der Trockensten Wüste der Welt um genau zu sein – Atacama. Hier hat es seit 4 Jahren nicht geregnet, und trotzdem gibt es leben, ziemlich schönes sogar, aber vorallem verrücktes. Ich habe ein paar Tage gebraucht um all die Eindrücke zu verarbeiten und zu realisieren dass das was ich in den 5 Tagen gesehen und erlebt wirklich echt war.

Was macht man denn so in der Wüste? Erstmal begibt man sich in den Oasenort San Pedro de Atacama, dort, auf einer 2500 Meter Hochebene angekommen kann man den süßen Ort erkunden in dem alles aus Lehm, Sand und Stein ist und alle Häuschen gleich aussehen. Gleichzeitig strahlt San Pedro eine Gemütlichkeit aus die einen verweilen lässt und es gar nicht stört dass er nur vom Tourismus lebt. Die Umgebung besteht aus riesigen Steinformationen, Salz und Sanddünen. Auf Sanddünen kann man Snowboard fahren, oder wie es dann heißt: Sandboarden: da der Sand mehr bremst als Schnee kann man auch ordentlich steil den Abhang runterfahren und viel Spaß haben. Ich hatte ihn auf jeden Fall, auch wenn das hinaufklettern auf die Düne bei der dünnen Luft ganz schön anstrengend ist, da wußte ich noch nicht was Höhe wirklich ausmacht.

Das solle ich ein paar Tage später erfahren. Als wir am Morgen aufbrechen zur 3-Tages Tour durch die Wüste und innerhalb von 1h an der bolivianischen Grenze von 2500 aus 4000 Metern geklettert sind. Der Druck im Kopf steigert sich noch als wir ein paar Stunden später bei 5000 Höhenmetern angekommen sind und anfangen im Jeep „Drogen“ zu verteilen: wer hat das beste Mittel gegen dieses Gefühl, was man schwer beschreiben kann, Kopfschmerzen, Schwindel, das Herz klopft wie wild, bei der kleinsten Bewegung ist man außer Atem und die dünne, Sauerstoffarme Luft man einen ganz dumpf im Kopf, alle sprechen und bewegen sich voll langsam, ich fange an deutsch zu sprechen, obwohl mich keiner versteht und ich hab eine leere im Kopf die irgendwie fast schön ist.

Neben der ständig wechselnden, aber doch öden Landschaft durch die der Jeep auf quasi nicht vorhanden Straßen stundenlang ruckelt gibt es immer wieder Landschaften zu sehen die so unwirklich und nicht von dieser Welt erscheinen dass ich meinen Augen kaum traue. Stinkende Geysiren, rote Lagunen, sich im Salzsee spiegelnde Schneebedeckte Berge.

Und irgendwann hält unser Bolivianischer Fahrer Herman in einem Dorf, was mitten im nichts auftaucht und wo wir die Nacht verbringen um am nächsten Morgen weiter durch die Wüste zu fahren, inzwischen sind wir in einem Gebiet wo es immerhin 2 Monate im Jahr regnet, wodurch zu meiner großen Freude ganz viele Lamas zwischen Bergen und Steinlandschaften leben.

Highlight und Ziel der ganzen Tour ist Salar de Uyuni, ein 11.000 Quadratkilometer großer Salzsee auf 3600 Höhenmetern, wobei „See“ nur dann zutrifft wenn es geregnet hat und Wasser vorhanden ist, sonst ist es einfach nur eine Wahnsinnig große Fläche Weiß (die größte der Welt) und absolut atemberaubend.

Nicht nur weil durch fehlen jeglicher Anhaltspunkte Größe und Entfernung eine andere Perspektive bekommen, sondern auch weil man stundenlang über nicht als Salz fährt und irgendwann an einer Insel ankommt, aus deren Vulkangestein tausende Kakteen wachsen. Auf dieser Insel den Sonnenaufgang über der Salzfläche und den am Horizont erscheinenden Bergen, die wie Fata Morganas wirken, zu erleben, ist eines der beeindruckendsten Dinge, die ich je in meinem Leben gesehen habe und lässt sich mit Worten kaum beschreiben.

Weihnachten 2018 werde ich auf jeden Fall immer in Erinnerung behalten, denn passender Weise ist der 24.12., den ich auf dieser, wie Schnee wirkenden Landschaft verbringe… was auch meinen Mützenwahl erklärt 🙂

#Highlight Sonnenaufgang auf der Incahuasi

#Lifehack Coca – Blätter und Tee: schmecken gut, helfen tatsächlich gehen Höhenkrankheiten und es fühlt sich so schön verboten an sie zu konsumieren (auch ohne Rauschgefühl) Grenzen: immer das unwichtig wirkende Papier von der Einreise aufheben, die Chilenischen und Bolivianischen Behörden stellen sich sonst echt an. (Zum Glück keine persönliche Erfahrung) Außerdem will den Kassenzettel jedes Hostel sehen.

#Links In San Pedro de Atacama habe ich im Aji Verde Hostel gewohnt und dort auch alle Ausflüge inklusive der Jeeptour gebucht:

https://www.german.hostelworld.com/hosteldetails.php/?HostelNumber=82991

Etwas außerhalb, sehr ruhig, aber in 15min Fußweg mitten im Ortskern

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