3 Tage schwitzen, anstrengen und genießen liegen hinter uns. Auf unserem Trip in den Norden Vietnams haben wir uns gegen ausgetretene Pfade in Sapa und für den untouristischen Teil Mai Chau und Pu Luong Mational Park entschieden. Und das war goldrichtig, denn Touristen sind wir 3 Tage lang nicht begegnet, dafür viel Natur und Dorfleben.
Von Mai chau village machen wir uns auf einen 3h hike durch Dörfer mit Bambusfeldern – hier werden die Chopsticks hergestellt, irre- …durch den Bergdschungel mit kleinen Bächen, denen man ansieht, dass die in der Regenzeit unpassierbar sind. …und vorbei an Reisfeldern, die unter Wasser stehen und tatsächlich nach Milchreis duften. Herrlich. Neben den Reisfeldern stehen Wasserbüffel und Kühe mit ihren kleinen Kälbern- die so wohlbehütet, sauber, und schön wie kleine Bambis wirken.
Und dann kommen wir an unseren homestay an und können unser Glück kaum glauben – eine stelzenhütte im Dorf “Te” mitten in den Reisfeldern. Ein Zimmer mit Berg/Feldblick – ohne Fensterscheiben -aber mit Klimaanlage und ne Dusche mit viel Druck – und kaltes Bier! Mit Nils und Pia – zwei Kölner – genießen wir den Ausblick, die Ruhe und am Abend das Essen mit der Familie, bei der wir wohnen- es schmeckt köstlich. Dom – unser Guide erzählt uns ihre halbe Lebensgeschichte, davon gekidnappt zu werden zum heiraten – und wie das bei den Thais auf dem Dorf so funktioniert. Zu den White Thai-Volk gehört unsere Gastfamilie – es gibt noch 4 weitere Thai Völker und mehrere andere: muang, bzw. moung – alles Wahnsinnig kompliziert.
Nach einer Nacht mit viel Grillen-Gezirpe wachen wir mit Reisfeld-Blick auf und uns dann auch bald auf den nächsten Trek. Heute scheint zwar die Sonne, aber immerhin sind keine 35 grad mehr und die Strecke durch die Wälder und Reisfelder ist auch wesentlich entspannter als die vom Vortag. Nach dem Mittag geht’s ab aufs Rad und durch die Reisfelder – da sind natürlich Wege angelegt – wir wollen ja nicht die viele Arbeit zerstören. Zerstört sind WIR allerdings nach dem Trip in der brennenden Sonne. Daran dass der Schweiß wie in in Wasserfällen rinnt und die Klamotten dauerhaft nass sind, haben wir uns schon alle 4 gewöhnt- und stinken tun wir auch bis sonstwo- aber egal. Dom, die zieht ne Jacke an gegen die Sonne und hat einen kleinen Schweißfilm im Nacken – und behauptet sie schwitzt wie nie – Vietnamese müsste man sein!
Am Abend geht es von der Mai Chau Gegend in den Puh Luong Nationalpark. Dort beziehen wir unser zweites Homestay – etwas einfacher, aber auch sehr süß. Die Matratzen im Stelzenhaus liegen auf einem Boden der mit 2cm-dünnen Bambus bedeckt ist – darunter sind 4 Meter bis zum Erdboden – da muss man erstmal ne Portion Mut und vertrauen aufbringen…. Aber wir haben es überlebt – durch das Dorf und unseren Garten fließt ein kleiner Fluss, macht höllischen Lärm nachts und ist wunderbar idyllisch… Und außerdem eiskalt, was wir nach unserem Trekking-Trip natürlich ausnutzen und ein Bad im kühlen Nass nehmen – und dabei die Hauptattraktion des Dorfes sind. Aber wir haben uns inzwischen daran gewöhnt fotografiert zu werden von den Vietnamesen – und auch daran dass die Kinder manchmal verschreckt sind, wenn sie das erste mal “Langnasen” sehen.
Am Abend essen wir wieder mit der Familie – heute ist dann auch mal was wildes auf dem Tisch: Hühnerfüße-mit Krallen und allem drum und dran. Und: es ist ziemlich langweilig-schmeckt nach nix und viel dran ist auch nicht – es sieht ekeliger aus als es ist! Zum Essen wird, wie am Vorabend, ne Flasche selbstgebrannter Reiswein gekillt-ist ganz bekömmlich das Zeug.
Am nächsten morgen geht’s zur letzen Wanderung auf – diesmal ist die Landschaft bergiger und wir erklimmen einen Hügel der mit Reisfeldern bedeckt ist – wunderschön, beruhigend und faszinierend! Nach knapp 2h sind wir durchgegart und angekommen – eine kalte Cola ist in so einem Moment das tollste was es auf der Welt gibt!
Mit vielen tollen Bildern und Erinnerungen im Kopf geht’s wieder zurück nach Hanoi und rein ins Moped-Getümmel-und Gehupe-irgendwie hab ichs schon fast vermisst- und es ist ein bisschen wie “heim kommen” – gut also, dass der erste Teil der Reise “Nordvietnam” morgen auch vorbei ist und “Zentralvietnam” auf uns wartet – *Vorfreude*