Der Herbst ist eine tolle Jahreszeit und man darf in dieser Zeit eigentlich nicht verpassen mal raus in die Natur zu gehen und in das Farbspiel der Blätter in sich aufzunehmen. Schon ein Spaziergang durch den heimischen Wald oder Stadtpark, zum Beispiel die Eilenriede, bringt die Seele zum leuchten. Und dabei ist es egal ob die Sonne scheint oder Nebel die Sicht trübt. Ich finde durch eine Umrahmung von gelb und rot gefärbten Blättern, die den Boden bedecken, sich noch an den Bäumen festklammern oder langsam durch die Luft wehen, wird das Leben ein bisschen bodenständiger und leichter.
Noch schöner ist es natürlich wenn man sich dafür mal richtig Zeit nimmt und einfach einen Ausflug ins grüne macht. Und dabei muss man gar nicht weit fahren, jede nähere Region hat irgendetwas zu bieten, was einen Ausflug Wert ist. Auch im flachen Niedersachsen. So kann ich zum Beispiel den Deister wärmstens empfehlen für alle, die eher einen längeren Spaziergang als eine ernsthafte Wanderung machen wollen. Verschiedenste Startpunkte sind super in 30min von Hannover mit Öffis erreichbar. So kann ich zum Beispiel eine Runtour von Egestorf zum Annaturm empfehlen. Eine Route mit verschiedensten Wegen, auch ein paar abgeschiedenen, meistens einfach zu gehen und mit knapp 450 Höhenmetern auch für ungeübte zu schaffen. Zusätzlich ist der Annaturm ein Ziel mit toller Aussicht und einem Gastgarten zum einkehren.
Auf dem Weg traf ich auch viele, die in die Pilze gegangen sind (für die, die den Ausdruck nicht kennen: Pilze suchen gehen im Wald). Auch das ist eine schöne Art um die Natur im Herbst zu genießen. Und hier bietet es sich außerdem an, Wege zu verlassen und einfach stumpf in einen Wald zu laufen, in dem noch keiner war. Ein gelungenes Fleckchen dafür sind zum Beispiel die Waldgebiete rund ums Bissendorfer Moor, nördlich vom Flughafen HAJ. Hier, im feuchten Boden, sprießen die Pilze nur so vor Vorfreude darauf in Butter mit Zwiebel und Petersilie geschwenkt zu werden.
Zurück zum Deister: Auch eine schöne Möglichkeit, wenn man mit den Öffis anreist, ist von einem Ort zum nächsten zu laufen. So kann man Bad Münder, Springe und Völksen ganz gut verbinden und hat ein Ziel zu dem man sonst einfach relativ Ziellos durch den Wald laufen kann. Denn wenn es ein was gibt, dass ich in meinen neusten Wanderversuchen gelernt habe, dann ist es, dass so eine Komoot-wanderapp zwar super ist, zum orientieren und Wege finden, aber dass es beim wandern eigentlich gar nicht darauf ankommt wohin und wolang du gehst, denn der Weg das Ziel ist. So ist der Sinn des ganzen doch eindeutig: draußen an der frischen Luft den Kopf frei zu bekommen und die Natur zu genießen und nicht mit dem Handy in der Hand ein Ziel zu verfolgen, was man im Alltag schon oft genug macht.
Und so ein Ausflug kostet weder viel Geld, noch viel Zeit. Wenn es etwas mehr als nur ein Sonntagnachmittag-spaziergang sein soll, dann sollte man seinen Blick aus Hannover mal Richtung Osten werfen und wird entdecken, dass auch der Harz nur einen Katzensprung entfernt ist. Knapp über eine Stunde fährt man nach Goslar oder Bad Harzburg ohne Umstieg. Und die Auswahl an Wanderwegen, Zielen und Attraktionen ist unendlich. Zur eigenen Motivation, mich häufiger auf einen Wanderweg zu begeben, habe ich mir in der Bad Harzburger Touristeninformation ein Stempelbuch für die Harzer Wandernadel zugelegt. Das Ziel ist, so viele verschiedene Stempel wie möglich zu sammeln. 222 gibt es, 3 habe ich an einem Wochenende allein durch zufälliges vorbei kommen, gefunden und die 3€ für das Stempelheft waren es mir auf jeden Fall schon mal Wert um den Regionalen Tourismus zu unterstützen.
Der Harz hat wahnsinnig viel zu bieten, auch für wanderfaule und Familien, aber darüber kann ich nichts berichten. Aber ich kann sagen, dass es wunderschön ist durch bunten Laubwald zu wandern, auf kleinen, dicht von Nadelbäumen gesäumten Pfaden zu laufen und im nächsten Moment einen Blick auf den Eckertalstausee oder den Brocken zu erhaschen. Wenn die Sonne untergeht, sind oft nur die Baumspitzen von einem gelben Streifen bestrahlt, während der Nebel immer mehr vom Tal hinauf zieht. Ein echtes Naturschauspiel.
Wenn man den Brocken besteigen will, lohnt es sich, dort im Gipfelhostel abzusteigen, eine deftige Mahlzeit im Brockenrestaurant einzunehmen und den Blick dort oben zu genießen, wenn alle anderen Gäste den Berg verlassen haben. Aber auch Bad Harzburg ist für einen Aufenthalt sehr zu empfehlen (Übernachtungstipps unter „links“ ganz am unten) und bietet neben dem benachbarten Burgberg auch eine gute Infrastruktur inkl. Regionalen Restaurants und fußläufiger Bahnanbindung.
Wofür ich heute also werben möchte: Menschen, genießt diese kurze, aber wunderschöne und einzigartige Jahreszeit und schaut euch mal in der näheren Umgebung um. Die Region hat viel zu bieten, egal wo man lebt. Und ich weiß, dass muss ich besonders mir selbst sagen, dass ich, bevor ich ans Ende der Welt fliege, auch meine Heimat und unmittelbare Umgebung erkunden kann und sollte. Deutsche Kultur ist schön und niedersächsische Wälder auch.
#Highlight den Gedanken bei Bewegung freien Lauf lassen können, ob in einem guten Gespräch oder in Stille.
#lifehack packt euch was zu Essen ein, ob Obst, Nüsse, Käse oder Brot… Bewegung an der frischen Luft macht hungrig und außerhalb der Sommersaison sind viele Hütten geschlossen. Außerdem ist so ein Picknick im freien herrlich.
#links Komoot Tour Deister
Bad Harzburg Unterkunft Kammerkrug
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