Heimat ist ein tolles Wort, es beschreibt eine Zugehörigkeit und ein Gefühl, dass dir nichts anderes geben kann. Es ist ein Reichtum eine zu haben und ich glaube, dass jeder Mensch einen Ort haben sollte, der dieses Heimatgefühl auslöst. Das muss nicht das Elternhaus sein und nicht der Ort an dem man aufgewachsen ist, es ist einfach ein Ort an dem man sich wohl, richtig und angekommen fühlt. Ich lebe seit vielen Jahren nicht mehr in meiner Heimat, aber ich weiß wo sie ist. Und das ist Leipzig. Und ich glaube man kann nicht objektiv über eine Stadt sprechen, die einen geprägt hat, das muss ich erwähnen, bevor ich die Werbetrommel rühre.
Leipzig ist eine der deutschen Städte, die jeder mal besucht haben sollte. Nach der Ankunft an dem wunderschönen Bahnhof, kann man sich direkt in die Innenstadt treiben lassen, vorbei an der Fischerart-wand „friedliche Revolution“ neben den Neubau „Höfe am Brühl“ kommt man direkt auf das Riquet-Haus zu, dass ich immer als „das Elefantenhaus“ bezeichnet hab, weil über dem Eingang des hübschen Cafés zwei kupferne Elefanten thronen. Bevor man durch sich jedoch Goerdelering Bahnhof anwendet, sollte man nicht vergessen einen Blick auf das einst mal pompöse und schicke Hotel Astoria zu werfen, heute eine Asbestverseuchte nasse Ruine im inneren, Strahlt die Fassade nach außen noch immer eine Erhabenheit aus und ich hoffe, dass irgendjemand mit ein paar Millionen mehr als ich, dasselbe in diesem Gebäude sieht und es wieder zum Leben erweckt.
Zurück zur Innenstadt. Biegt man am Riquethaus links ab landet man auf dem Nikolaikirchhof, vom Riquethaus nach rechts landet man direkt auf dem Marktplatz mit dem hübschen alten Rathaus. Von dort sollte man einen Spaziergang, mit ggf. längerem Aufenthalt, durch das Barfuszgäßchen nicht verpassen. Einer meiner Lieblings-Bar-Straßen, die besonders im Sommer zum verweilen einlädt. Schlängelt man sich zur linken Seite durch die Gassen Richtung Wilhelm-Leuchner-Platz, kommt man nicht nur an berühmten Thomaskirche vorbei, sondern kann von der anderen Straßenseite des Rings (der die Innenstadt umgibt) das neue Rathaus in seiner vollen Größe bestaunen.
Direkt zwischen Wilhelm-Leuschner-Platz und dem Augustusplatz, liegt, direkt hinter der Uni der zweite Laden, den man, als junger Mensch nicht verpassen sollte: die Moritzbastei, kurz MB, ist nicht nur historisch und architektonisch sehenswert, sondern beherbergt auch noch Nette Cafés, Restaurant, und Veranstaltungsräume, die zu nächtlichen Clubs mit mehrerer Floors werden – und das alles unter der Erde. Geiler Laden, in dessen Wände unendlich viele Erinnerungen meiner Jugend stecken. Bevor man sich zu guter letzt dem schicken Augustusplatz mit seiner Oper und dem Gewandthaus zuwendet, sollte man einen Besuch auf der Terrasse des Uni-Riesen nicht verpassen, von dort kann man die ganze Stadt überblicken, besonders im dunkeln ein echtes Highlight.
Besonders schön an Leipzig finde ich, dass man mit diesem beschriebenen Spaziergang, in kürzester Zeit den Großteil der gesamten Innenstadt gesehen hat. Leipzig hat natürlich noch viel mehr zu bieten, ob es die gesamte Karli (Karl-Liebknecht-Straße) durch die Südvorstadt ist, oder das berühmteVölkerschlachtdenkmal mit dem danebenliegendem Südfriedhof oder der Clara Park und die Kanäle um die Elster, auf denen denen man Kanufahren kann. Um nur einige wenige meiner Lieblingsecken zu nennen. Diese Stadt hat also neben ihren unglaublich netten, offenen und sympathischen Bewohnern auch noch eine ganze Menge kulturelle Sehenswürdigkeiten und ist daher jeden Besuch Wert. Und da spricht nicht nur die heimatverliebte Leipzigerin aus mir, sondern auch die Reiseverliebte Stadttouristin. Und auch das ist ganz wichtig: entdeckt die Orte eurer Heimat mal mit anderen Augen und spielt Tourist. Eine tolle Erfahrung.