Meine Lieblingsplätze in Wien

Immer wieder verspüre ich Sehnsucht nach einer Stadt, die ich euch hier einmal näher bringen möchte.

Das Wien bereits einige male zur Lebenswertesten Stadt der Welt gewählt wurde hat einen guten Grund, diese Stadt hat es geschafft sich einen gemütlichen Charme zu erhalten, trotz Massentourismus und Internationalität. Ob das an ihren urigen Bewohnern liegt oder ihrer Lage, weiß ich nicht, Wien wirkt für mich aber immer wieder wie ein Millionen-Dorf. Ich habe 6 Monate in Wien gelebt und die Stadt so lieben gelernt, dass es mich seither immer wieder hinzieht. Ich entdecke immer wieder neue Ecken, gehe aber auch immer wieder gern an die bekannten, wunderschönen Flecke zurück. Und genau diese möchte ich heute mal mit euch teilen: meine persönlichen Lieblingsplätze in Wien.

Fiaker im Prater

Karlskirche & Karlsplatz gehören zu den must-see Sehenswürdigkeiten in Wien. Ich finde eine der schönsten Kirchen die ich je gesehen habe. Die weiße Kirche mit ihrer blauen Kuppel und den prunkvoll verzierten Säulen wird eingerahmt von einem Parkähnlichem Platz, dem Karslplatz. Etwas grün, ein paar Bäume und zu guter letzt ein flacher Brunnen direkt vor der Kirche. Bei schönem Wetter sitzen hier die Menschen am Brunnenrand und lassen die Füsse im Wasser baumeln. Irgendein Straßenkünstler macht immer Musik und eine kleine Kiosk-Bar verkauft Spritzer und Bier. Hier an einem Nachmittag das Leben auf sich wirken lassen, ist einfach traumhaft!

Karlskirche

Kahlenberg & Grinzing: Mein Lieblingsausblick auf Wien und durch die tolle kombinierbarkeit mit einem Heurigen-Besuch in Grinzing, ein perfekter Halbtages- Ausflug (immer ausnüchterungszeit für den Folgetag einplanen). Der Kahlenberg ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen: aus Wien city U4 bis Heiligenstadt und dann den Bus 38a zum Kahlenberg. Dieser liegt oberhalb der Weinberge und nahe am der Donau, bietet ein Restautant, Kioske und ein Hotel, aber im besonderen einen tollen Blick über grüne Berge auf die Stadt im Tal. Natürlich nur Wenn’s nebelfrei ist. Wer sich noch etwas bewegen will kann die Wanderwege hinab ins Dorf Grinzing nehmen. Oder halt den Bus.

Blick vom Kahlenberg auf Wien

In Grinzing reihen sich die Heurigen aneinander und schenken in ihren netten Gastgärten den gleichnamigen Heurigen-Wein aus. Bodenständige Hausmannskost gibt es an Theken zur Selbstbedienung und der Charme ist rauh-urig-symphatisch. Ich liebe diese Kombination. Und das gute: wenn man sich durch die verschiedenen Wein-güter getrunken hat, bringt einen die Straßenbahn aus Grinzing direkt bis zum Schottentor mitten in der Stadt.

Heurigen-Gastgarten in Grinzing

Alte Donau: Ein ebenfalls stadtnahes Ausflugsziel von Wien ist die alte Donau. Ein Fleck zum entspannen und entfliehen, wenn einem der Touristenrummel in der Stadt doch mal zu viel wird. Auch hier gibt es direkt eine gleichnamige U-Bahn-Station. Bei der Ankunft zeigt sich bereits der Ort in voller breite: die U Bahn Station liegt auf einer Brücke über einem See, der aus der Donau aufgestaut wurde. Am Rande haben sich Gartenanlagen angesiedelt – mit wassergrundstücken und Bootsverleihen. Hier kann man mit Tret-, Elektro- oder Ruderbooten umherfahren, an einen der Badepountons im Wasser baden gehen oder an Inseln halt machen. Nur der Donauturm im darunterliegenden Donaupark erinnert an die Nahe Großstadt. Auch dieser Turm empfiehlt sich für einen Ausblick über die Stadt.

Donauinsel: die Donauinsel ist eine langgestreckte Insel, gebaut als Hochwasserschutz, die die Donau auf einer Länge von 21km teilt und wenn nicht gerade Donauinselfest ist (ein jährliches Festival mit Livekonzerten), ein ruhiger grüner Streifen, perfekt zum Radfahren, skaten oder Baden (auf der stadtauswärtigen, ruhigen seite). Oder auch um sich in einen der Restaurants der „Copa Cacrana“, die über eine schwimmende Brücke erreichbar sind, ein bisschen Urlaubsfeeling abzuholen.

Blick vom Donauturm auf die Donauinsel

Donaukanal: Bleiben wir bei dem Fluss der diese Stadt prägt, bewegen uns aber wieder zurück in die City: der 1. Und 2. Bezirk wird durch einen künstlich angelegten Kanal getrennt, ich bin mir sicher, das viele Touris bereits am Ufer standen und sich wunderten, dass die Donau nicht größer ist. Davon mal abgesehen dass dieser Kanal eine prima Radfahr- und Joggingmöglichkeit bietet und an seinen jeweiligen Enden mit der Donau verschmilzt, ist in der Stadt, direkt unterhalb des Schwedenplatzes ein toller, etwas alternativer Ort entstanden, der Künstlern Platz bietet, Graffiti-sprayer animiert und durch ein paar Alternative Freiluft-Kneipen und das eine oder andere Beach-Restaurant zum chillen einlädt. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es dort mit einem Bierchen am Ufer zu sitzen, die vorbeifahrenden Donau-ausflugsschiffe (hier ist auch die Abfahrt der Schiffe nach Budapest), die vorbeiflanierenden Menschen und die vorbeifliegenden Fledermäuse zu beobachten und über sich über die Grafitti-Kunst zu freuen.

Donaukanal

Innenstadt bei Nacht: manche Prunkstücke wirken erst mit Beleuchtung und so empfehle ich unbedingt einen Spaziergang durch die Wiener Innenstadt nach Sonnenuntergang zu machen. Mein Lieblingsweg: einmal vom Steffel über den Graben in den Kohlmarkt abbiegen, auf die Hofburg zulaufen und von deren Prunk beeindrucken lassen. Am Michaelerplatz erinnert jetzt nur noch der Geruch daran, dass hier tagsüber der Hauptplatz der Fiaker ist. Geht man durch die Hofburg hindurch steht man plötzlich vor der beeindruckenden Österreichischen Nationalbibliothek, deren Größe erst mit Beleuchtung so richtig an Bedeutung gewinnt. Immer wieder haut mich dieser Anblick um.

Ich könnte jetzt noch unendlich weitermachen, weil es einfach so viele schöne Plätze und Ecken in Wien gibt, möchte aber die Blogbeitragsgröße nicht sprengen und komme lieber mal wieder mit einem Tipp zu jedem Stadtteil oder so.

Jedem kann ich aber uneingeschränkt empfehlen: Besucht Wien! Bringt Zeit mit! Lasst die Stadt auf euch wirken und ihr werdet sie lieben!

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