neue Erfahrungen auf Mauritius

Neue Dinge ausprobieren, neue Erfahrungen machen, das versuche ich immer wieder. Und sind es meist nicht immer genau diese Dinge, die einen in Erinnerung bleiben? Erlebnisse die man erstmals oder auch einfach nur selten macht sind die, die meistens bei der Rückkehr von einer Reise als erstes erzählt werden oder zumindest am nachhaltigsten hängen bleiben. So will ich heut  mal darauf eingehen und alle Leser dazu ermutigen genau das häufiger zu tun: Probiert euch aus, macht neue Dinge, macht Dinge anders als sonst und anders als andere. 

Zum Beispiel nach Mauritius fliegen, als nicht Honeymooner (sondern Single), in kein Luxushotel. Da das für mich eine relativ häufige Reiseart ist, nix neues, für viele vielleicht doch. 

Daher erstmal Werbung für die Insel: die hat weit mehr zu bieten als das, woran man als erstes denkt: Luxusresorts für Honeymooner und tolle Strände. Nämlich auch tolle Menschen und eine einzigartige Kultur, die auch eine kulturelle Mischung in der Küche ausmachen. Und eine gute Auswahl hübscher airBnB Unterkünfte. Da wir spontan unterwegs waren und nichts vorgebucht hatten, blieben wir am ende sogar in unserer Lieblingsunterkunft für ganze 6 Tage und machten Tages-Ausflüge von dort. Mauritius ist nicht groß und sehr gut mit dem Auto zu erfahren.

Black River National Park – und ein Affe

Da ich einige Jahre nicht hinterm Steuer gesessen  habe, gehörte für mich Autofahren, ganz besonders im Linksverkehr zu einer dieser besonderen Erfahrungen auf dieser Reise. Und einen Urlaub mal komplett mit einem fahrbaren Untersatz zu verbringen erst recht eine seltene Erfahrung. Und was soll ich sagen: es hat mal wieder Spaß gemacht, schnell gewöhnt man sich in den Linksverkehr ein, schnell ist aber auch klar dass man auch als Beifahrer mitarbeiten muss: navigieren und immer wieder darauf hinweisen, dass man zu sehr am linken Fahrbahnrand fährt oder panisch “links, links, links” schreien, wenn einen doch die Gewohnheit wieder eingeholt hat.

Neues auszuprobieren bezog sich auf dieser Reise nicht nur darauf, einheimisch in Restaurants, Straßenständen und Märkten zu essen, sondern auch, mal richtig auf Märkten einzukaufen und selbst zu kochen. Ein Highlight, definitiv. Sich die verschiedensten, teilweise unbekannten Gemüsesorten auf dem Markt von Port Loius zu erfeilschen und dann noch einen frischen Fisch und ein schönes Stück Rinder-T-Bone Steak in der Markthalle für wenig Geld (alles zusammen unter 30€ für 2 Personen) zu ergattern war schon genial. Aus den Zutaten ein leckeres Essen zu kochen und mit Blick von unserem Hillside-Appartment aufs Meer zu essen, eine bleibende Erinnerung. 

Markt in Mahbourg
Fischhalle auf Markt in Port Loius

Getoppt wurde das ganze nur noch durch selbst gefangenen Fisch. Ja richtig. Ich war Angeln. Auf dem Meer, und das ganz traditionell mit nur einer Angelleine und einem Köder am Haken. Die Geschichte beginnt mit der Idee Angeln zu gehen (statt Surfen, da die Wellen uns leider nicht Reiten lassen wollten). In der Umsetzungsphase war der finanzielle Aspekt für so einen Spaß nicht zu rechtfertigen und Hochseeangeln mit 50 anderen Touris wollten wir auch nicht. Dank Jenni´s Hartnäckigkeit und Einfallsreichtum fanden wir durch anquatschen der Einheimischen am Strand, einen einfachen Fischer, der uns zu einem morgendlichen Ausflug mitnahm. Sein englisch war mies und wir seine erste Touristen und mit Sicherheit war dies für beide Seiten eine Erfahrung, die in erinnerung bleiben wird. Während wir auf der “Nomad” die Leinen überm Riff fest hielten tauschten wir uns mit Jean über das jeweilige Leben der anderen aus. Viel Zeit blieb aber nicht, denn die Fische bissen ununterbrochen an und wir bejubelten jeden einzelnen Fang. 

Grundangeln auf dem Meer ohne Angelrute funktioniert so: Eine Angelschnur hängt an einer leeren Plastikflasche, an dem anderen Ende ist ein kleines Gewicht aus Blei, ein paar Zentimeter weiter oben ein Haken, an den man aus Fischresten einen Köder hängt. Dann schmeißt man die Leine ins Wasser, bis sie auf dem Grund trifft und wartet. Wir änderten die Standorte immer wieder, hielten uns aber meist in relativ flachem Wasser hinter dem Riff auf, so dass man seine Opfer quasi beim anbeißen beobachten konnte. Jean war sehr entspannt und brachte mir außerdem das Entschuppen und Ausnehmen meines Abendessens bei. Denn, von den über 20 Fängen, behielten wir tatsächlich 13 Fische und bereiteten am Abend 7 verschiedene Fischsorten nach einander in der Pfanne zu. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis!

Neben dem selbst gekochten, gibt die mauritanische Küche aber auch einiges her. Der besondere Kulturmix aus Kreolisch / Afrikanisch, Französisch, Indisch und chinesisch prägt die vielfältigen Speisen. So gibt es das leckerste Curry der Welt, sowie Dholl puri (eine Art Crepes die mit saucen gefüllt werden) und Dumling-Suppe. Mein persönliches Highlight war ein Getränk: Alouda, eine Art süßer Milchshake mit Basilikumsamen. 

Alouda

Jetzt hab ich noch nichts davon berichtet, was es eigentlich zu sehen gibt, aber das ist Absicht, denn es werden euch überall dieselben Sehenswürdigkeiten begegnen und die typischen Highlights wie Le Morne (Titelbild), Chamarell mit der siebenfarbigen Erde und den Black River Nationalpark. Und sie sind auch wirklich schön und sehenswert, aber ich wollte den Beitrag dem widmen, etwas neues auszuprobieren, was länger in Erinnerung bleibt als ein Strand. Ok, die Strände sind natürlich auch nochmal besonders erwähnenswert: Ja, sie sind Postkartenmotive und einer schöner als der andere. Nicht verpassen sollte man: Ile aux Cerf, trou aux biches, Mont Choisy beach, Flic en Flac und Le Morne.

In diesem Sinne: Erschafft bleibende Erinnerungen durch neue Erlebnisse!

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