We don’t haaaave

Malaysia und Indonesien sind, kaum zu glauben, extrem unterschiedlich. Klar, beide Kulturen sind interessant, zum Großteil Muslimisch(außer das hinduistische Bali), haben tolles Essen und ein extrem freundliches Wesen. Aber trotzdem sind sie ganz anders. Malaysia ist viel moderner als ich es mir vorgestellt habe. Modern, sauber und vielseitig. Dieses Land hat so viel zu bieten und kombiniert den Fortschritt perfekt mit der Kultur und der Landschaft – Gut, wenn man von den gerodeten Regenwaldflächen für die Palmölindustrie einmal absieht. In Malaysia sieht man größtenteils Autos, statt Mopeds fahren, auf wunderbar ausgebauten Autobahnen. Die Infrastruktur ist auch mit öffentlichen Bussen und einer modernen Zugstrecke sehr gut.

Skyline Kuala Lumpur
Palmölplantagen in Malaysia, soweit das Auge reicht – auf dem Boden abgeholzten Regenwaldes

Sobald man hingegen in Lombok aus dem Flieger steigt, hört man Mopedgehupe und Motorgeknatter über und über, die Insel staut sich, ist Moped-überfüllt und die Straßen sind nur teilweise gut. Auf bestimmten Abschnitten fehlt einfach ein Stück Asphalt und es sieht aus als hätte nach dem Erdbeben vor einem Jahr noch nicht mal einer drüber gefegt. Sauberkeit ist auch ein großer Unterschied. Wo der Malaye total reinlich ist, ständig gefegt wird, eine funktionierende Müllentsorgung zu haben scheint und es dadurch immer überall sauber wirkt, bietet sich in Indonesien leider das Bild eines massiven Müllproblems, so wie man es aus Asiatischen Ländern gewohnt ist. In Lombok ist der Straßenrand allzu oft von Plastik gesäumt und überall steigen kleine Rauchwolken auf – da es keine Müllabfuhr gibt, ist das Verbrennen des eigenen Mülls vor der Haustür sogar noch die bessere Wahl als einfach liegengelassener Müll. Von dem Rinjani Trek hatten wir schon Horrorstories gelesen, mit Plastikbergen und zugemüllten Wegen, aber das hat sich geändert. Hier wird inzwischen erstens darauf geachtet sein Müll wieder mit runter zu nehmen und anscheinend gibt es auch Müllaufsammler, die den Weg sauber halten. Und auf den Gilis gibt es auch eine organisierte Mülltrennung und Abtransport von der Insel.

Eine witzige Reinheitlichkeitsgemeinsamkeit haben wir außerdem festgestellt: alle haben extrem auffällig weiße Zähne. Verrückt…vielleicht sollte ich Zahnpasta hier kaufen. Kulturell gibt es in Malysia eine Sichtbare „Rassentrennung“, grob: die Chinesen, die Inder und die Malayen. Dadurch wirkt das Land sehr multikulturell, bringt aber auch hinter der Fassade einige Schattenseiten mitsich (gelebter Rassismus).

Ein positiver Effekt ist diese Vielfalt auch auf der Speisekarte zu haben.

Wobei wir in Indonesien nicht weniger gut gegessen haben… wenn es denn die Zutaten gab. Eine Große Gemeinsamkeit zog sich nämlich durch beide Länder, alle Regionen und war der running Gag des Urlaubes: „We don’t have“ war viel zu oft die Antwort auf das Aushängeschild des Ladens (und in asiatischem Slang immer schön ein freundlich gesungenes und langgezogenes „sorryyy, we dont haaaave“). Im Malayischen Dschungel sind wir Bananen hinterhergerannt…. Unglaublich, in einer Gegend wo Bananenpflanzen an jeder Ecke wachsen. In Indonesien, sowohl auf Lombok als auch den Gili’s waren wir auf Avocado-Jagd, auch hier sind sie jeden Tag „tomorrow“ reif. Auch Kokusnuss im Strandrestaurant oder Thunfisch im Seafood-Restaurant. Wir haben gelernt verzicht zu üben! Dass es in muslimisch Ländern manchmal schwer ist Bier zu kaufen kann man noch verstehen und akzeptieren, aber dass es an Früchten, die hier heimisch sind, mangelt ist schon etwas seltsam.

Besonders auffällig in beiden Ländern Südostasiens ist, die scheinbar unerschütterliche und aufrichtige Freundlichkeit der Menschen. Jeder begegnet dir mit einem Lächeln, jeder grüßt dich, hilft wo er kann (hierzulande auch mit einem ehrlichen „weiß ich nicht“) und das alles mit einer Selbstverständlichkeit und einer Echtheit wie man sie selten sieht. Diese Menschen freuen sich wirklich von Herzen dir zu begegnen. Davon werde ich ein Stück mit nach Hause bringen.

#Higlight Vielseitigkeit und Esskultur

#lifehacks

Teh Tarik! malaysisches Nationalgetränk: schwarzer Tee mit gesüßter Kondensmilch gemixt – kalt und warm einfach lecker!

V-soy Multi grain: Sojamilchgetränk für alle Müsliliebhaber das perfekte unterwegs-Frühstück. Schmeckt wie gesüßte Haferflocken mit Sojamilch. Ich würd am liebsten ne Kiste mitnehmen.

Ohropax! Ich bin sonst kein regelmäßiger Nutzer dieser Dinger, allerdings ist der Muezzin morgens 5Uhr doch ganz schön laut und je nachdem von wievielen Moscheen man umgeben ist, kann das schon unangenehm sein. Die anderen 4 Ausrufe während des Tages habe ich nicht als störend, sondern sogar angenehm empfunden.

Fresh Juices: je nach Verfügbarkeit der Frucht, frische Säfte können sie überall gut und das Angebot an Ständen und in Restaurants ist groß.

#links

Ein Projekt aus Indonesien für Auffüllung von Flaschen mit Trinkwasser zur Einsparung von Plastikflaschen:

https://refillmybottle.com/about

Mehr Bilder und einzelne Schritte auf der Reise könnt ihr hier sehen:

https://www.polarsteps.com/MaxiRiefenstahl/1779489-malaysia-indonesien-2019?s=29A569AB-C8FC-41CC-A6AE-91BE0CA8A564″>Maxi’s Polarsteps in Malaysia & Indonesien

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