Saltankay Trek nach Machu Picchu

Die beste Entscheidung die ich getroffen habe um die Touristenattraktion „MachuPicchu“ zu besuchen, ist einen 4-Tages Trek dort hin zu machen, denn die Inkastätte an sich ist zwar wirklich beeindruckend und einen Besuch wert, aber zu so einer Massentouristenabfertigung geworden, dass man vor lauter Schlange stehen , Regeln und Menschen die atemberaubende Schönheit der Natur in der diese Inkastadt erbaut wurde, gar nicht richtig genießen kann. Ich hab die Abwechslungsreiche Landschaft dafür schon vorher genossen und bin 3 Tage mit meinem persönlichen Guide durch die Berge gewandert.

Tag 1 bot die Herausforderung, vor der ich am meisten Angst hatte: in nur 7,5 km von 3880 auf 4629 Höhenmeter zu wandern, nicht das das zu steil wäre, sondern nach meiner ersten Erfahrungen dünner Luft auf über 4000 Metern wusste ich dass sich dabei einen Berg hochzuarbeiten die reinste Quälerei sein kann. Aber meine Kondition war spitze, vielleicht weil mein Körper bereits Höhenerfahrung hatte, vielleicht weil ich Mental vorbereitet war. Ich (und auch mein Guide) war auf jeden Fall von meiner Höhentauglichkeit und Kondition beeindruckt.

Nach einer Nacht im Zelt auf 3900 Metern (ja, wir sind das alles wieder bergab gelaufen) geht es am nächsten Tag etwas entspannter zu, die Strecke von 20km ist zwar lang, dafür aber nur bergab und im Genenteil zum Vortag ist der Untergrund immerhin so, dass man auch mal beim Laufen aufschauen kann und nicht auf jeden Schritt achten muss.

Der Berg Saltankay im Sonnenaufgang

Die Landschaft ändert sich extrem, während ich am ersten Tag von Schneebedeckten Bergen und kalten Steinbrocken umgeben war, wird es auf einmal immer grüner, die Hügel Sanfter und die Flüsse klarer, es wird zunehmend wärmer, innerhalb von einem Vormittag wechsle ich die Handschuhe gegen T-Shirt und Mückenspray.

Am Ende des Tages kommen wir am Zelt auf 2000 Höhenmetern an und man spürt den Einfluss vom Regenwald bereits, es ist warm, grün und regnet.

Ich finde die Natur schon am zweiten Tag wunderschön, und kann kaum glauben dass es am nächsten Tag noch eine Steigerung gibt – bezogen auf grüne Berge und auf die Anstrengung. Denn am Tag 3 erreiche ich mit Unwillen, Erschöpfung und schlechter Laune dass „Basislager“ des Machu Picchu „Aguas Caliente“ und kann das vorhanden sein eines richtigen Bettes und fließend warmen Wasser gar nicht richtig würdigen. Was mich killt: um 5:30 starten 800 Höhenmeter in 3h raufklettern und in 2,5h wieder runter und danach siegessicher ein Bier trinken, weil man ja nur noch geradeaus laufen muss, dass das Laufen entlang der Bahnschienen mit tausenden Touristen über einen Schotterweg einfach nicht so viel Spaß macht, und hab ich nicht bedacht.

am höchsten Punkt angekommen, im Hintergrund Blick auf das Ziel des Nächsten Tages: Wayna Picchu und Machu Picchu

Dabei kann ich mich nicht entscheiden ob das schweißtreibende steile Bergaufsteigen oder das steile, Kniebelastende absteigen, oder tatsächlich der am Ende fast 4-ständige (weil nici faul) Motivationsraubende Lauf entlang der Bahnschienen, den einzigen, den die meisten Touristen gehen um sich den sündhaft teuren Zug zu sparen.

So oder so: ich weiß schon bevor ich am Ziel angekommen bin, dass sich dieser Trek gelohnt hat. So nah an der Natur (einer wunderschönen und einzigartig abwechslungsreichen) meist allein (also Guide Americo und ich) ohne jegliche Annehmlichkeiten (wie Toilette, Dusche, Internet, Strom oder Bett) und mit jedem Schritt eine neue Herausforderung (die einem sich selbst besser kennen lernen lässt).

Kommen wir zum Ziel: am nächsten Morgen (wieder 5:30) geht es los zum Machu Picchu und ich bin Fassungslos: in der Nebensaison (weil Regenzeit) und angeblich leerer Stadt ist morgens vor Sonnenaufgang schon Schlange stehen angesagt: an den im Sekundentakt in 30min zur Inkastadt hochfahrenden Bussen, an der Ticketkontrolle, am Einlass. Und die Regeln ändern sich auch ständig, ohne Vorankündigung, so haben wir (mit vielen anderen) dass Problem, dass die Uhrzeit zu der man den Nebenberg Waynapicchu gebucht hat, plötzlich die Uhrzeit des Einlasses zur Machu Picchu Stadt ist und man nur 4h Zeit hat, heißt 2h für die Inkastätte, und was soll ich sagen, trotz dass ich kein Ruinen-Fan bin, ist das wirklich beeindruckend und die Stadt so groß, dass man nur die Hälfte schafft zu sehen (auch weil man überall Schlange stehen muss).

Aber zum Glück hab ich ja meine persönliche Betreung mit der richtigen Dosis an Informationen und Erfahrung was wo wie lange dauert. Da mich die schöne Berglandschaft sowieso mehr fasziniert, reicht mir das und wir besteigen den Nachbarberges Wayna Picchu. Schon vom Vortag kaputtgespielt und hungrig (weil inzwischen 10:30) steigen wir unendlich viele (más o menos) Stufen hinauf mit entweder 1m Höhenunterschied (más o menos) oder einer Tiefe für Schuhgröße 15 (más o menos) haben. Obwohl wir “nur noch” auf einer Höhe von 3500Metern sind schnaufe ich wie eine Kuh, Rinnsale Schweiß laufen an mir herunter und meine Kondition ist quasi verschwunden.

Die Ausblicke auf die Umgebung entschädigt aber definitiv für alles. Wie in den letzten Tagen auch schon. Eine unvergessliche Erfahrung!

#Highlight
Die Berglandschaft im Urubamba-Tal, die Mischung aus sanften, spitz hochragenden Bergen und tropisch grün bewachsener Natur.

#lifehack

Machu Picchu: die Regeln ändern sich ständig ohne Ankündigung (Zeiten, Häufigkeit…), flexibel sein, Guide nehmen, weil man sonst keine Ahnung hat wohin, Zeit einplanen. Und nicht einfach nur einen teuren Tagestrip mit dem Zug machen.

#links

Saltankay Trek mit persönlichem Guide, ohne Gruppe (das war tatsächlich Zufall) – gebucht über https://www.incatrekkers.com/de/ und einfach Glück mit dem besten Guide den ich jemals hatte in Sachen Information, Motivation, Spaß, Unterhaltung und Erfahrung.

Außerdem kann man sich einen Stempel in seinen Reisepass machen – tolle und besondere Erinnerung

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